Projektbeschreibung:
Unser Insektenhotel (Länge ca. 3 m, Höhe 2,5 m) wurde vertikal aus 4 natürlich gewachsenen 20-35 cm starken Baumstämmen (Robinie) gebaut, die wiederum horizontal mit Querstämmen in unterschiedlicher Höhe verbunden sind, so dass diverse Fächer entstehen, die verschieden ausgefüllt werden (s. Beschreibung Nr.1-18) Beim
Ausfüllen der Fächer (Löcher bohren, hohle Stängel herstellen, etc.) haben Kinder aus der Kindergruppe „Wildkatzen“ tatkräftig mitgeholfen! Die Fächer sollen verschiedenen Insekten (Mauerbienen,
Maskenbienen, Grabwespen, etc.) unterschiedliche Nisthilfen bieten! Die Verwendung natürlich gewachsener Rundhölzer bzw. der Verzicht auf geschnittene Balken verleihen dem Insektenhotel ein natürlicheres Aussehen und passen es besser der Landschaft an!
Im Umfeld des Insektenhotels wurde eine kleine Blühwiese angelegt (4m x 4m), die wiederum den Insekten Nahrung bietet. So wurde das Umfeld wildbienenfreundlich gestaltet, denn vielfältige Pflanzen fördern die Wildbienen erfolgreich. An der Rückseite des Insektenhotels wurden verschiedene Schautafeln angebracht, die Infos zu Bienen und Wildbienen vermitteln! Als Dach dient ein einfaches, schwach geneigtes Flachdach, mit einer natürlichen Begrünung. Die Länge wird der des Fundaments entsprechen, die Breite (Tiefe) von ca. einem Meter soll verhindern, dass z.B. die Lehmwand bei einem üblichen Schauer oder Dauerregen nass wird.
Dieses Projekt dient – neben der Bereitstellung von Nisthilfen für Wildbienen, Solitärinsekten – auch als Infoobjekt für Möglichkeiten, wie diesen Insekten geholfen werden kann! Da es an einem ausgewiesenen Wanderweg platziert wird, ist auch gewährleistet, dass es vielen Menschen zugänglich sein wird. Seit 2013 besitzen wir auch wieder eine zahlenmäßig starke Kindergruppe in unserem Verein (z. Zeit 35 Kinder); hier bietet es Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche anschaulich an das Thema „Insektenschutz, Bedeutung der Insekten für unsere Ökosysteme“ heranzuführen und kann so einen wichtigen Beitrag in der Umweltpädagogik leisten!
Schilfhalme sind geeignet für Nisthilfen. Allerdings eignen sich Gartenscheren nicht zum Ablängen, da die Halme gequetscht werden. Beim Ablängen mit einer Säge muss darauf geachtet, dass die Halme an den Enden nicht zersplittern und ausfransen. Nur Halme mit sauberen, glatten Schnittkanten werden besiedelt. Um den gesammelten Pollen in der Brutröhre abstreifen zu können, muss die Biene rückwärts in den Halm einkriechen. Splitter würden die Flügel beschädigen, weshalb sie diese Gefahr meidet.
Bambusröhren vom Bau- oder Gartenmarkt mit einem Innendurchmesser von 3-9 mm werden hinter den Knoten abgesägt (sind somit hinten
verschlossen). Mit einem Bohrer, ggf. auch einem starken Draht, wird das Mark ausgeräumt. Die Innenwandung sollte möglichst glatt sein. Länge der Röhren je nach der Stärke des Bambusrohres von
10-20 cm.
Bambusröhren in einer Dose, einem Holzkästchen bündeln oder in Lochziegeln stecken.
Pappröhren als Niströhren für Mauerbienen sind im Handel zu bekommen.
Der Shop www.naturschutzcenter.de bietet solche Pappröhren an: Länge 14 cm, Innendurchmesser 8 mm. Diese Pappröhren sind geeignete Niströhren für die obstbestäubenden Mauerbienen - Gehörnte Mauerbiene und Rostrote Mauerbiene.
Auch Trinkhalme aus Kunststoff (hier: schwarz) sind geeignet! Einfach in der Mitte durchschneiden und in eine Konservendose stecken!
Als Schutz vor insektenfressenden Vögeln sollten die Röhrchen durch ein Drahtgitter geschützt werden, damit die Vögel die Röhrchen nicht herausziehen um so an die Larven zu gelangen.
Lochziegel, Kalksandsteine können mit Schilfhalmen, Strohhalmen und Bambusröhren gefüllt werden.
Lochziegel sind nur dann sinnvoll, wenn sie mit Röhrchen gefüllt werden.
(s.rechts unten und nicht wie in der Mitte!!!)
Gasbeton / Ytong
Die Hohlräume von Ytong und andere Gasbetonsteine sind ungeeignet, da sie Feuchtigkeit aufnehmen, die Brut dadurch verpilzt. Leider empfehlen auch aktuelle Bauanleitungen für Insektenhotels dieses Material weiterhin.
Bienensteine sind gern angenommene und langlebige Nisthilfen aus gebranntem Ton, in Handarbeit getöpfert, luftgetrocknet und dann in einem modernen Brennofen gebrannt mit Energie aus einem eigenen Sonnenkraftwerk.
Bezugsquelle: www.naturschutzcenter.de
Harthölzer (z.B. Buche, Eiche) können mit Bohrlöchern versehen werden. Verwendet werden Bohrer
von 3, 4, 6, 8 und 10 mm Durchmesser.
Bitte keine Weichhölzer verwenden (z.B. Fichte, Kiefer)!
Nach dem Bohren muss die Oberfläche blank geschliffen werden, damit nicht querstehende Fasern die Bienen am Einschlüpfen hindern.
Man sollte nur ins Längsholz bohren, nicht ins Stirnholz.
Geeignet gebohrte und sauber geschliffene Buchenholzklötze sowie auch ungebohrte Rohlinge finden Sie u.a. bei www.naturschutzcenter.de
Für Wildbienen, die ihre Nester selber ausnagen, bietet man kernfaules Holz an. Der Test: Kann man das Holz mit dem Fingernagel leicht aufkratzen, ist es für Bienen nagbar.
Bekannt auch unter dem Namen Gold- oder Perlauge ist die Florfliege ein natürlicher Feind der Blattläuse und der Milben. Eine einzige Florfliegenlarve kann innerhalb ihrer zweiwöchigen Entwicklungsphase 400 bis 500 Blattläuse vertilgen.
Florfliegen benötigen von Mitte September bis ins Frühjahr hinein ein schützendes Quartier, weil sie als ausgewachsene Tiere überwintern.
Da Florfliegen rötliche Farben bevorzugen, wurde dieser auffällige Außenanstrich gewählt.
Bienenbrettchen haben sich neben den Pappröhren seit Jahrzehnten für die Ansiedlung und Vermehrung der effizienten Obstbestäuber (Gehörnte Mauerbiene und Rostrote Mauerbiene) bewährt. Da sich Nisthilfen aus Bienenbrettchen öffnen lassen, können die Brettchen im Winterhalbjahr auf Parasiten kontrolliert und diese somit entfernt werden.
Der Shop www.naturschutzcenter.de bietet solche Brettchen an: (L x B) 150 x 120 mm, mit 8 Fräsrillen mit einem Durchmesser von 9 mm und 4 Bohrungen zur Befestigung mit Gewindestangen.
Das folgt bald!